Gelesen. Chris Cleave: Little Bee

Afrika0196

An einem Strand in Nigeria treffen das nigerianische Mädchen Little Bee und das Londoner Mittelstandspärchen Sarah und Andrew aufeinander. In Nigeria tobt der Kampf ums Öl. Little Bee ist auf der Flucht vor erbarmungslosen Jägern, die ihr Dorf niedergebrannt und ihre Familie getötet haben. Aus der zufälligen Begegnung entwickelt sich eine Katastrophe, die das Leben und das Schicksal von Sarah, Andrew und Little Bee verändern wird. Jahre später kommt Little Bee in England aus der Abschiebehaft in England und kündigt Andrew telefonisch ihren Besuch an. Kurz darauf bringt Andrew sich um. Die Geschichte von Sarah und Little Bee verschmilzt nun zu einer einzigen…

Abwechselnd aus Sarahs und Little Bees Perspektive erzählt, ist dies eine Geschichte über Afrika und Europa, über Wohlstand und Armut, über die Frage, warum man in welcher Welt geboren ist und darüber, ob unsere Welt tatsächlich „entwickelter“ ist, wie wir oft so arrogant meinen. Dahinter steht letztlich die Frage: Lässt man sich von Leid und Unglück anrühren, oder stellt man sich auf den Standpunkt, dass es doch letztlich keinen Unterschied macht, ob man einem einzigen Menschen hilft oder nicht?

Letztlich geht es jedoch darum, ob man sich von Leid und Unglück anrühren lässt oder ob man sich auf den Standpunkt stellt, dass einem Menschen zu helfen, doch letztlich sowieso keinen Unterschied macht. Dies ist ein ziemlich brutales Buch, das gleichzeitig an vielen Stellen komisch und humorvoll ist – und nicht zuletzt atemberaubend spannend. Chris Cleave schont uns nicht. Er exerziert seine Geschichte durch bis zum Ende und zaubert am Ende keinen überraschenden Trick aus dem Hut, um uns ein Happy End zu gönnen. Das ist beim Lesen hart, aber nur konsequent.

Unputdownable

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