In meinem neuen Roman habe ich die Despensa Canaria, eine wirklich authentische spanische Kneipe im Heusteigviertel, als location benutzt. Alles haarklein beschrieben, und jetzt hat die Kneipe bedauerlicherweise zugemacht! Also flugs den Nachfolger recherchiert, damit der noch ins neue Buch kommt. Und siehe da, das Super Jami ist so klasse, dass man nicht nur zu Testzwecken hingeht!
Vegan ist das neue Fleisch. Coox & Candy, Körle & Adam, Kichererbse und jetzt das Super Jami, vegan in Stuttgart boomt. Dabei ist Kathi Bretsch, die zusammen mit Roman Herb den Laden schmeißt, keinesfalls neu im Geschäft. Sie hat die Bücher „Vegan kochen ohne Tiere“ und „Vegan backen“ geschrieben und selber illustriert. Vor allem aber hat sie neun Jahre im Café Stella auf der Hauptstätter Straße gekocht und damit dem „Stella“ einen guten Ruf in Sachen vegane Gerichte erarbeitet. Und nun also das Super Jami! Kathi steht hinter der offenen Theke, von dort aus kann man in die Küche spicken, wo Roman werkelt. Ja, denn im Super Jami werden alle geduzt. Während das aber in manchen Kneipen aufgesetzt wirkt, kommt es einem hier total normal vor. Das liegt vermutlich daran, dass Kathi eine vollkommen ungekünstelte Herzlichkeit ausstrahlt, die in jeden Winkel des nicht allzu großen Raums dringt, der ein bisschen aussieht wie ein American Diner (Kathi trägt auch ein entsprechendes Häubchen, das in schrägem Kontrast steht zu ihren türkis gefärbten Haaren, Tätowierungen und Ringen an diversen Körperstellen). An der Wand sind knallbunte Malereien (auch viel türkis, wie auch auf der Speisekarte und dem Visitenkärtchen). Vegane Produkte kann man hier nicht nur essen, sondern auch kaufen. Womit wir beim Essen wären: Es gibt täglich ein Mittagsgericht für 7,90 Euro, an manchen Tagen auch glutenfrei. Ich probiere den sehr leckeren Exotic-Salat mit gegrillten Sojastreifen, Gemüse, Früchten und Erdnüssen und trinke dazu einen Tee mit frischer Minze. Dazu gibt’s großzügig Brot. Das würde eigentlich als Mittagessen reichen, aber dann isst die Nachbarin leider belgische Waffeln, lässt mich mal probieren und die sind so fein, dass ich sie gleich noch selber bestellen muss (ich bin ja schließlich zum Testen hier), und weil die so habhaft sind, kriege ich ohne Probleme nur eine halbe Portion (mit Apfelmus, dazu einen Kaffee mit Haselnussmilch). Das ist überhaupt die Grundstimmung im Super Jami: Unkompliziert, fröhlich, jeder quatscht mit jedem und man guckt sich auf die Teller. Jedenfalls, als ich da war, um halb drei nachmittags. Um die Mittagszeit ist es wohl jetzt schon, eine gute Woche nach der Eröffnung, knallvoll und vermutlich weniger entspannt. Es gibt auch Frühstück, Sandwiches, Wraps, Suppen und wie bei meiner Heldin Pipeline Praetorius Chili sin carne. Einfach mal hin und ausprobieren, leider hat das Super Jami (Di – Sa) nur 10 bis 20 Uhr geöffnet. Guten Appetit!
Super Jami
Bopserstr. 10 (Ecke Heusteigstraße)
http://www.super-jami.de
P.S. Bei dem neuen Roman handelt es sich um den vierten Teil der Trilogie um Pipeline Praetorius, „Zur Sache, Schätzle“. Buchpremiere ist am 7. Juli im Renitenztheater.
P.P.S. Ebenfalls einen Besuch wert: Das Café Liebreich in der Rotebühlstraße 151. Nicht vegan, aber es gibt vegane Kuchen und sehr freundlichen Service, was in Stuttgart ja nicht immer so selbstverständlich ist. Heißt zwar Café, hat aber auch abends und lange geöffnet.
Wow, hört sich toll an! Da muß ich doch auch gleich einen Test starten und mein Hüftgold ein bissle aufbessern 😉