Babett, unsere Mitbewohnerin in der Hand-gegen-Koje-WG, ist abgereist und wir waren alle ziemlich traurig. Dabei kenne ich Babett erst seit fünf Tagen! Vier Wochen war sie auf der Hallig, sie hat ihren kompletten Jahresurlaub in das Projekt investiert. Aber Babett wäre nicht Babett, wenn sie nicht stilvoll abreisen würde: sie fährt mit dem Müllauto mit.

Die Hallig muss ihren Müll auf dem Festland entsorgen. Einmal die Woche kommt Uwe morgens mit dem Müllauto mit der Fähre von Schlüttsiel, sammelt den Müll ein und fährt nachmittags mit der Fähre zurück. Heute setzt er Babett in Bredstedt am Bahnhof ab.

Ich habe die letzten Tage im Tourismusbüro gearbeitet und deshalb nicht mitbekommen, dass eine Frau, die für einen Tagesausflug auf die Hallig kam und mit dem „Seeadler“ zurückfahren wollte, erst am Anleger merkte, dass sie ihren Rucksack auf dem Kutschbock von Hansi vergessen hatte. Die Kutsche war weg, der Seeadler wollte abfahren. Daraufhin gab Hafenmeister Thorsten Heini, dem Kapitän der „Seeadler“ Bescheid, das Schiff wartete, während Thies der Kutsche zusammen mit der Frau im (reichlich klapprigen) Gemeindeauto hinterherfuhr, den Rucksack bei Hansi einsammelte und Frau und Rucksack wieder am Anleger ablieferte.

Letzte Woche kam eine Lehrerin mit 28 Schülern zum Anleger und das letzte Schiff, die Adler-Express um 18.30 Uhr, war weg. Thorsten informierte daraufhin das Schiff, das schon ein ganzes Stück weg war von der Hallig, das drehte ab und kehrte zurück zum Anleger. Die komplette Klasse hätte sonst auf Hallig Hooge übernachten müssen.

Im Tourismusbüro bekamen wir derweil ein Entenküken in Pflege, das von der Entenmutter verstoßen wurde.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass hier oben alles ein bisschen anders tickt?