Hansi sitzt ganz entspannt auf seinem Kutschbock und trinkt heiße Zitrone. Seit 16 Jahren arbeitet er jeden Sommer auf Hallig Hooge. Wenn morgens die Gruppen mit den Reiseunternehmen für einen Tagesausflug anreisen, organisiert Hansi die Verteilung auf die verschiedenen Kutschen. Er weiß, wer wann wo hinkutschiert und wieder abgeholt wird.
Wenn die Gruppen vom Schiff strömen, gibt’s erstmal Hektik, bis alle wissen, auf welche Kutsche sie klettern sollen. Meistens sind das die älteren Semester, die schnell befürchten, den Anschluss zu verlieren. Sind die Kutschen losgerollt, kehrt wieder Ruhe am Anleger ein.
Hansi kommt aus Anklam in Mecklenburg-Vorpommern. Das ist weit. Zu weit, um mal eben übers Wochenende nach Hause zu fahren. Also bleibt Hansi auf der Hallig, von April bis Oktober. Pfingsten hat seine Schwägerin Geburtsag gefeiert, den 65., aber Hansi konnte nicht weg. „Hast ja gesehen, was hier los war, mit den vielen Gruppen! Wenn ich da nicht dagewesen wäre, das hätte ja hinten und vorn nicht geklappt.“ Hansi nimmt seinen Job nicht auf die leichte Schulter. Also hat er der Schwägerin einen Präsentkorb geschickt.
Hansi bringt seine Kutschpferde mit. Im Winter dürfen sie ausruhen. Reiten darf man sie nicht, weil sie sonst nicht mehr in der Kutsche gehen. In der Kutsche geht nur Schritt und Trab. Abends fährt Hansi mit dem Trekker über die Insel und befreit die Wege vom Pferdemist.