Hand gegen Koje: Hallig-Fremdgehen auf Langeness

Strahlend blauer Himmel! Kein Wind! Keine Wellen! Wir laufen im T-Shirt herum! Die Tagesgäste haben uns heute die Hallig eingerannt! Mein Projekt für nachher: Schwimmen gehen. Wassertemperatur: 13 Grad…Luft vielleicht 15…o je…

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Am Montag war ich auf Langeness. Wie der Name schon sagt, ist Langeness die größte Hallig und lang, nämlich 11 Kilometer. Während man also auf Hooge ein Halligzentrum hat, die Hanswarft in der (mehr oder weniger) geographischen Mitte, gibt’s auf Langeness ein Sträßchen vom Anleger zum anderen Ende, und das ist so schmal, dass nicht einmal ein Auto und ein Rad nebeneinander passen. Da, wo die Hallig aufhört, führt ein Damm weiter durchs Wasser zur Hallig Oland. Auf den Schienen fahren die Halligbewohner mit Loren hin und her und transportieren sich selbst, Gäste und Waren. Die Loren müssen einmal im Jahr durch den TÜV, schließlich müssen Licht und Bremsen funktionieren.

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Die Loren wollte ich mir natürlich ansehen und so nahm ich das Dienstfahrrad mit auf die Fähre und radelte zum anderen Ende der Hallig. Das ging unheimlich schnell und machte richtig Spaß. Ich flog nur so an den Warften vorbei. Komisch, dass die Leute, die mir auf Rädern entgegenkamen, so gequält guckten. Auf der Rückfahrt wusste ich, warum. Der Gegenwind ist erbarmungslos. Vorher bin ich im höchsten Gang geradelt, jetzt im niedrigsten. Ich überhole eine Familie, die zu Fuß geht. Mit Mühe. An der Schulwarft steht ein Plastikmännchen und sagt „Slow“. Sehr witzig.

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Mir läuft der Schweiß den Rücken runter, und von außen ist es kalt. Ich brauche so lange, dass ich Kirche, Kapitän-Tadsen-Museum und Leuchtturm knicken kann. Beim nächsten Mal! Nur für einen Kaffee reicht es noch. Wegen der ungünstigen Fährzeiten hat man nämlich nur dreieinhalb Stunden Zeit auf Langeness. Zur kurz, um alles anzusehen, aber übernachten will ich nicht, ich will zurück auf „meine“ Hallig, nach Hooge!

Neben einem Priel sitzt diese Bisamratte und lässt sich nicht stören. Bisamratten sind keine Ratten, sondern gehören zu den Wühlmäusen.

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Heute Abend werde ich Hafenmeister Thorsten und Kutscher Willi beim Aale-Angeln einen Besuch abstatten. Und am Samstag ist Hallig-Hochzeit, und weil ich am Dienstag beim „Offenen Singen“ im Pastorat war, was identisch ist mit dem Kirchenchor, bin ich gleich engagiert worden und singe bei der Hochzeit im Chor mit.

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