Heute, an meinem letzten Tag, hatte ich noch einmal frei, nachdem Detlev und Walter, die „Neuen“, die vor zwei Tagen in der Hand-gegen-Koje-WG eingetroffen sind, am Anleger gleich ordentlich losgelegt haben. Der Tag hätte schöner nicht ausfallen können: Wattwanderung zum Japsand.
Der Japsand ist eine Sandinsel vor Hallig Hooge, die es erst seit 100 Jahren gibt. Babett und Thies hatten mir vorgeschwärmt, wie unglaublich schön es dort ist, aber es hat zeitlich nie hingehauen, mit den „Schutten“ von der Schutzstation auf die Tour zu gehen. Heute durfte ich mit einer Gruppe Erwachsener mit, die einen VHS-Bildungsurlaub auf Hooge machen (den ich an dieser Stelle nur empfehlen kann, nachdem, was mir die Gruppe erzählt hat!!). Besser hätte ich es nicht treffen können. Das Wetter war traumhaft und fast windstill, und Michael, Leiter der Schutzstation und gleichzeitig stellvertretender Bürgermeister von Hooge, führte die Gruppe. Das Wetter spielt eine wichtige Rolle, denn man läuft anderthalb Stunden zum Japsand, bleibt dort eine knappe Stunde und läuft wieder anderthalb Stunden zurück.
Über den Meeresboden zu laufen, der Stunden später wieder vom Wasser überspült wird, durch Priele zu waten, durch Schlick zu patschen und über piksige Muscheln zu balancieren, das ist ein unglaublich faszinierendes Erlebnis. Je näher man dem Japsand kommt, desto mehr fühlt man sich in einer Wüste, und nicht mitten auf dem Meer. Fast spiegelglatt ist der Sandboden, hart, ohne Muscheln und Algen, und endlos weit. Eine Landschaft, unwirklich und bizarr, und man kommt sich fast vor wie ein Eindringling in der Natur.
Und morgen heißt es Abschied nehmen von Hooge. Bei traumhaft schönem Wetter, vermutlich, wie könnte es anders sein. Es wird mir nicht leicht fallen.
Liebe Elisabeth,
ich wünsche dir eine gute Heimfahrt und ein gutes Heimkommen – Häääslach kann auch schön sein.
Grüßle
Heidi
Na denn bleib doch noch ein paar Tage…