Unerträglich: Die AfD hat im Baden-Württembergischen Landtag die Anfrage gestellt, wieviel Ausländer am Staatstheater Stuttgart beschäftigt sind. Gegen diesen unverhohlenen Rassismus gibt es am Samstag eine Demo.
Eigentlich wollte sich der Blog nicht schon wieder melden, tut es aus aktuellem Anlass doch, nämlich um auf die Protestkundgebung am Samstag, 14 Uhr vor der Oper Stuttgart hinzuweisen, die von Joe Bauer initiiert wurde. Grund: In einer Landtagsanfrage fordert die AfD die Offenlegung, wie viele Balletttänzer, Schauspieler, Sänger und Musiker an den Staatstheatern keinen deutschen Pass besitzen. Außerdem will die Partei wissen, welche Staatsangehörigkeit diese Künstler haben und wo sie ausgebildet wurden. Das ist nicht einmal versteckt, sondern offen rassistisch. Schließlich lebt die Kunst von der Internationalität und Stuttgart kann sich glücklich schätzen, KünstlerInnen aus aller Welt anzuziehen. Die Primaballerina Alicia Amatriain ist Spanierin, ihr tänzerischer Gegenpart Friedemann Vogel ist zufällig Stuttgarter – na und? Will die AfD etwa alle AusländerInnen rausschmeißen, die unser Kulturleben bereichern? Kunst muss Deutsch sein, oder was?
Hier die AFD Anfrage:
Klicke, um auf 16_6411.pdf zuzugreifen
Hier das Statement der Staatstheater Stuttgart, verfasst von Marc-Oliver Hendriks, Geschäftsführender Intendant:(MWK= Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst):
„Wenn eine Anfrage aus dem Landtag an das MWK gestellt wird, unterstützen die Staatstheater das Ministerium grundsätzlich bei der Erfüllung seiner Informationspflicht gegenüber dem Parlament oder einzelnen Fraktionen.
Die Entscheidung, wie eine Kleine Anfrage zuletzt gegenüber dem Landtag beantwortet wird, liegt dann wiederum beim MWK. Die Anfrage der AfD spricht für sich, sie entstellt sich gewissermaßen selbst zur Kenntlichkeit. Wollte man sie näher betrachten, führte dies wohl zu der Überlegung, was überhaupt der künstlerische oder kunstpolitische Erkenntnisgewinn aus ihrer Beantwortung sein könnte. Es fällt uns schwer, dem ein edles Motiv zu unterstellen. Wir freuen uns über die eindeutige Unterstützung, die wir von dem Stuttgarter Oberbürgermeister und den kulturpolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen von CDU, FDP, Die Grünen und SPD erhalten. Auch die Publikumsreaktionen in den sozialen Netzwerken empfinden wir als wertschätzend für die künstlerische Exzellenz der Staatstheater Stuttgart.“
Infos zur Demo auf Facebook. Samstag, 29. Juni, 14 Uhr, Oper Stuttgart!
https://www.facebook.com/events/1058071824388921/1058420431020727/?notif_t=plan_mall_activity¬if_id=1561624968005795
Das leite ich gleich an meine musikalische Nachbarschaft weiter!
Danke für den Blog. Ich hätte die Demo übersehen, werde jetzt aber dabei sein.