Wir dürfen wieder… dürfen wir?

Bald wird es Herbst – und bald darf ich hoffentlich wieder lesen! TERMINE ganz unten! Doch jetzt gibt es erst einmal Tipps für staycation.

Noch ist Sommer, und wer staycation macht, also Urlaub daheim, noch eine richtig tolle Sommerbeschäftigung sucht und im Großraum Stuttgart/Ludwigsburg wohnt, dem sei eine Kajakfahrt auf der Enz empfohlen! Von Bietigheim geht es erst auf der Enz nach Besigheim. Unterwegs muss man einmal aussteigen und das oder die Kajaks auf ein Wägele laden, das man hinten aufs Kajak schnallt. Das Laden und Schieben erfordert etwas Kraft und Übung und ist nicht der spaßigste Teil an der Tour. Das Paddeln selber ist dagegen einfach grandios. Die Enz ist ein naturnaher, äußerst idyllischer Fluss mit vielen Baumstämmen, die romantisch ins Wasser ragen, und während auf dem Radweg die Hölle los ist, hat man das Wasser (fast) für sich allein, man gleitet entspannt dahin und sieht Reiher, Bussarde und sogar Eisvögel. Allerdings wird die Tour nicht mehr lange möglich sein, weil die Enz wegen der Trockenheit Niedrigwasser hat. Sehr hübsch ist Besigheim, dort heißt es wieder aussteigen und das Kajak durch den halben Ort rollen, aber die Besigheimer scheinen das gewöhnt zu sein, jedenfalls hat niemand komisch geguckt. Praktischerweise kommt man hier an einer Eisdiele vorbei! Nach einer Runde Spaghetti-Eis geht es wieder auf die Enz und wenig später findet man sich plötzlich im Neckar wieder, der deutlich breiter und majestätischer daherfließt als sein kleiner Zufluss, und da fühlt man sich dann wie der Superpaddler. Schicke Motorboote mit sonnenbadenden Bikini-Schönheiten brausen vorbei und vermitteln Mittelmeer-Gefühle. Die Tour endet (je nach Planung) in Kirchheim/Neckar und nach mehreren Stunden Paddeln schmerzen die Arme, aber es macht riesigen Spaß. In Kirchheim gibt man das Boot ab, kann noch im Biergarten einkehren und dann gemütlich zur S-Bahn spazieren. Super-Sonntag, Super-Tour! Kajakfahren ist eigentlich gar nicht schwer (wenn man nicht den Anspruch hat, geradeaus zu fahren), das Ein- und Aussteigen ist dagegen eine ziemlich kippelige Angelegenheit. Die Tour und auch andere Varianten wird von dem Veranstalter „Zugvögel“ angeboten, man bekommt eine Einweisung und Schwimmwesten. Vorbuchen per Internet ist zwingend erforderlich. Mehr unter http://www.diezugvoegel.de. Und hier ein paar Impressionen von Enz und Neckar!

So sieht es aus, wenn die Kajaks dem Wägele sind

Die idyllische Enz

Vor der riesigen Stromschnelle, und dann auch noch das Wägele hintendrauf!

Todesmutig die riesige Stromschnelle bewältigt

Der Neckar – ein anderes Kaliber!

Noch ein staycation-Tipp gefällig? Wie wäre es angesichts geschlossener Konzerträume einmal mit einem ganz privaten Hauskonzert? Swantje Tauscher ist gerade mit ihrer Ausbildung als klassische Geigerin fertig geworden – mitten in der Corona-Krise. Sie hat in Innsbruck studiert und ihre Prüfung mit Auszeichnung bestanden. Der Zeitvertrag beim Tiroler Sinfonieorchester platzte. Zur Untätigkeit verdammt wie wir alle, die wir vor Publikum auftreten, hat sie sich nun auf private Konzerte im kleinen Rahmen verlegt, und man kann sie dafür buchen. So hat das eine Freundin von mir als Geburtstagsüberraschung für eine andere Freundin gemacht, und es war ein voller Erfolg! Die nichtsahnende Freundin, die eigentlich „nur“ zum Abendessen in den Garten eingeladen war, zumindest dachte sie das, wurde mit Aperitiv und Vorspeise bedacht, und dann tauchten erst ein paar eingeweihte Nachbarn auf, die sich schweigend Klappstühle schnappten und im Garten verteilten, worüber sich die Freundin etwas wunderte, und dann kam Swantje in einem wunderhübschen Kleid mit einer Geige in der Hand in der Abenddämmerung aus dem Haus und begann zu spielen. Und was soll ich sagen – es war einfach grandios! Swantje spielte Stücke für Solo-Violine wie beispielsweise die Vocalise von Rachmaninov, die Thai-Meditation von Jules Massenet oder Après un rêve von Fauré. Dazu rezitierte sie Gedichte oder erzählte kleine Geschichten – und das alles ging direkt hinein in Herz und Seele, nachdem wir soo lange auf live gespielte Musik verzichten mussten! Dann wurden die Lampions angezündet und als Zugabe spielte Swantje das Adagio aus Bachs G-Moll-Sonate für Solo-Violine. Als der letzte Ton verklungen war, war es erst einmal ein paar Sekunden mucksmäuschenstill, und dann gab es donnernden Applaus für die wunderbare Musik und Performance! Wer Swantje buchen will, auch in Kombination mit anderen Musikern, kann sie über ihre Homepage kontaktieren: http://www.swantje-tauscher.de.


Heute regnet es, der erste Regen seit Wochen hier in Stuttgart. Ganz allmählich soll es herbstlicher werden. Und gaaanz allmählich flattern wieder Termine herein, die man sich schon einmal vormerken kann: Am letzten Septemberwochenende gibt es die allerallerallererste Lesung zu „Chaos in Cornwall“ in Unterweissach, daran basteln wir gerade eifrig. Die Buch“premiere“ im Theater der Altstadt soll am 8. November nachgeholt werden, leider nur vor 45 Gästen, wenn die Regeln so bleiben. Karten gibt es noch keine. Für den 11. November hat uns die Besenwirtschaft Krug in Stuttgart-Feuerbach engagiert, dort treten Susanne Schempp & ich mit dem Programm „Ich wär so gern ein wilder Salat“ auf. Mehr dazu später! UND man kann mich als Stadtführerin buchen für eine zweistündige Stadtführung „I han Kehrwoch“, ein vergnüglicher, augenzwinkernder Stadtrundgang durch das Bohnenviertel und die Stadtmitte. Die nächste offene Führung findet statt am 26. September, 11 Uhr, und eine private Gruppe buchen kann man jederzeit. Kontakt: http://www.stuttgart-tourist.de oder telefonisch 0711-22 28 123.

P.S. Wer für staycation eine Abend-Beschäftigung sucht, dem seien zwei Konzertmitschnitte in der ARTE Mediathek empfohlen. Da ist zum einen das legendäre „Concert in Central Park“ von Simon & Garfunkel aus dem Jahr 1981. Da stellen sich zwei hin und singen und einer von beiden (Paul Simon) spielt Gitarre. Art Garfunkel hat meistens die Hände in den Taschen und der Höhepunkt der Gefühle ist, wenn sie sich mal gegenseitig verlegen auf die Schultern klopfen. Weniger Show geht nicht, mehr großartige Musik auch nicht – ich sage nur „Sound of Silence!“ Der volle Kontrast dazu: Queen in Budapest, ein Konzertmitschnitt von 1986, also noch vor dem Fall der Berliner Mauer. Ich bin eigentlich kein ausgeprägter Fan von Queen, aber dieses Konzert hat mich sprachlos gemacht. Wie Freddy Mercury da singt, tanzt, performt und eine One-Man-Show hinlegt, die alle anderen Bühnenmitglieder zur Staffage werden lässt (Brian May mal ausgenommen), das ist einfach atemberaubend. Selbst-Inszenierung bis zum geht nicht mehr, eine Stimme, die einfach alles kann, laut und leise, rockig und balladig und sogar scatten kann er, und eine absolute Hingabe an das euphorische Publikum, einschließlich ungarisch-britischer Flagge und Singen eines ungarischen Volkslieds – Freddie kann’s einfach. Was für ein Talent, was für ein Genie, viel zu früh gestorben. Anschauen!
UND JETZT REICHT’S!

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