Wenn das Schaf auf die Jury pinkelt

Es ist ein kühler und regenreicher Sommer in Großbritannien, und bei der „Glyn Ceiriog Valley Sheep Dog Trials & Show“ pinkelt ein Schaf im falschen Moment. Außerdem gibt es im Herbst viele schöne Live-Veranstaltungen

Das Ceiriog-Tal in Wales gehört zu den schönsten Ecken, die ich in Großbritannien kenne. Tourismus gab es hier bisher kaum, aber dieses Jahr gibt es Anzeichen, dass sich das allmählich ändert. Das früher total urige Pub im Ort Glyn Ceiriog hat sich plötzlich in ein schickes, leider aber auch sehr austauschbares Hotel mit einem riesigen Essbereich verwandelt, und der Charme ist komplett auf der Strecke geblieben. Es gibt immer mehr AirBnbs, und immer mehr Wohnmobile. Das ist zwar einerseits wünschenswert, weil das eine arme Gegend ist, und doch, man sieht ja überall, wie der Tourismus das zerstört, was einmal einzigartig war, und wie Menschenmassen den Raum für die Einheimischen immer mehr reduzieren und Mieten und Preise in die Höhe treiben. Davon ist das Tal zum Glück noch weit entfernt. Die jährliche Dog Show ist noch immer komplett in den Händen der Talbewohner. Die tragen alle sehr praktische Klamotten und Gummistiefel, die Farmer fachsimpeln…

…und das schönste Schaf wird prämiert. Dabei ist nicht vorgesehen, dass das Schaf der Jury auf die Hände pinkelt, als der die Hinterläufe begutachtet, aber wie man sieht, hat es der Richter mit Humor genommen.

Der Wettbewerb der Hütehunde ist übrigens in den Roman „Chaos in Cornwall“ eingegangen. Chris, der Held, gewinnt den Hütewettbewerb, bei dem die Hütehunde ihre Schafe über einen Parcours in ein Gatter treiben müssen. Das ist sehr beeindruckend, wenn die Farmerinnen und Farmer ihre Hunde (Border Collies) nur mit Pfiffen und Rufen wie „Come by“ oder „Lie down“ dirigieren. Es wird wohl noch ziemlich lange dauern, bis dieser Job von Künstlicher Intelligenz übernommen wird. Ja, die Glyn Ceiriog Show hat etwas Archaisches in einer Zeit der Automatisierung und Digitalisierung, und gerade das macht sie so faszinierend.

Doch auch ein langer, kühler Sommer in Großbritannien geht irgendwann zu Ende, und im Herbst gibt es dann wieder viele Möglichkeiten, das schwäbische Kabarett zu erleben oder den Spuren von Pipeline Praetorius zu folgen.

Schwäbisches Kabarett mit Musik von Sängerin und Pianistin Ilona Nowak gibt es am 19. Oktober in Rutesheim, am 21. Oktober im Schloss Dätzingen bei Grafenau, am 5. November im Theater der Altstadt und am 4. Dezember in der Besenwirtschaft/Weingut Rienth in Fellbach. Da sollte doch was dabei sein? Und ja, es geht auch ohne Schwäbischkenntnisse! Die werden im Laufe des Abends gemeinsam erweitert.

Kartenlink Theater der Altstadt:

Kurz vor Weihnachten kann man sich dann noch einmal erholen, bei unserer schönen Weihnachtsshow „Morgen kommt der Weihnachtswahn“ – am 21. Dezember im Renitenz-Theater. Auch ein schönes Nikolausgeschenk!

https://renitenztheater.reservix.de/tickets-elisabeth-kabatek-ilona-nowak-morgen-kommt-der-weihnachtswahn-in-stuttgart-renitenztheater-am-21-12-2023/e2121575

Und als Weihnachtsgeschenk eignet sich dann der Kabarett-Abend „The return of the Swabian Housewives“ am 7. Februar 2024.

https://renitenztheater.reservix.de/tickets-elisabeth-kabatek-swabian-housewives-in-stuttgart-renitenztheater-am-7-2-2024/e2147571

Alle Termine, auch die Stadtführungen „Auf den Spuren von Pipeline Praetorius“ hier!

http://www.e-kabatek.de/default.htm

Auf 2024 hat sich auch der neue Roman „Schwäbisch für Engel“ verschoben – der erscheint am 1. Mai 2024. Bis dahin können die Schafe noch ein bisschen blöken. Einen schönen Restsommer!

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