Die vielen Demos in ganz Deutschland machen Hoffnung. Die Frage ist nur, was sie bewirken
Es war ein wunderbares Gefühl am letzten Wochenende auf den beiden Demos in Stuttgart. Tausende versammelten sich erst Samstag nachmittag auf dem Schlossplatz und dann am Sonntag auf dem viel kleineren Marktplatz, der schier zu bersten drohte. Die Demo lief quasi „über“ und in alle Seitenstraßen hinein.
Schlossplatz Stuttgart am Samstag
Marktplatz Stuttgart am Sonntag
Am Samstag waren die Rednerinnen und Redner kaum zu verstehen. Am Sonntag gaben Sozialbürgermeisterin Isabel Fezer, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und der Landesbeauftragte für Antisemitismus Michael Blume starke Statements ab. Es tat so gut, mit so vielen Menschen zusammenzustehen, denn angesichts des schockierenden Aufstiegs der AfD in der Wählergunst und dessen, was sich in Potsdam zugetragen hat, konnte einem doch angst und bange werden in den letzten Wochen und Monaten. Hoffentlich bleibt es nicht ein Strohfeuer (die nächste Demo in Stuttgart vom Aktionsbündnis gegen rechts ist schon geplant, sie findet am Samstag, 24. Februar 14 Uhr statt, hier kann man sich auf dem Laufenden halten:
https://stuttgart-gegen-rechts.de/2023/12/19/demo-im-februar/
Leider ist nicht zu erwarten, dass die AfD sich von den Demos in irgendeiner Weise beeindrucken lässt. Ein schockierender Bericht gestern in der Stuttgarter Zeitung („Rechte Leut im Besen“) beschreibt ein Zusammentreffen der AfD-Spitze mit ihren Anhängern in einem Besen in Erlenbach bei Heilbronn am letzten Samstag, bei dem es wohl wenn auch in kleinerem Rahmen ähnlich zuging wie in Potsdam. Man möge sich nicht täuschen lassen und meinen, die AfD sei ein überwiegend ostdeutsches Problem! Da gilt es jetzt an allen Ecken und Enden dagegenzuhalten!
Ganz unten noch der Link zu der Campact-Aktion gegen Björn Höcke. Die hat zwar keine rechtlichen Chancen, aber sie macht mit bisher 1,6 Mio Unterschriften mächtig Wirbel! Hier eines der widerlichsten Zitate von Höcke: „Vor allem eine neue politische Führung wird dann schwere moralische Spannungen auszuhalten haben: Sie ist den Interessen der autochthonen Bevölkerung verpflichtet und muss aller Voraussicht nach Maßnahmen ergreifen, die ihrem eigentlichen moralischen Empfinden zuwiderlaufen.“
And now to something completely different! Am 7.2. um 20 Uhr sind Ilona Nowak und ich zu Gast im Renitenztheater und spielen da unsere lustige Show „The Return of the Swabian housewives“. Sie sind zurück! Bestseller-Autorin Elisabeth Kabatek („Laugenweckle zum Frühstück“) und die Jazz- und Popsängerin Ilona Nowak analysieren schonungslos, wie es zu Beginn des Jahres 2024 um den Großraum Stuttgart und seine Bewohnerinnen und Bewohner steht. Die schwäbische Hausfrau hat keine Zeit mehr, ihrem Karl-Heinz die Spätzle von Hand zu schaben, weil sie mit ihrem Chatbot flirtet, der öffentliche Nahverkehr ist endgültig zusammengebrochen, und Influencer versuchen verzweifelt, rechtzeitig zur Fußball-EM das schwäbische Selbstbewusstsein zu pimpen. Kartenlink:
Und AUSSERDEM hat die Süddeutsche Zeitung seit zwei Wochen einen elektronischen Newsletter für Stuttgart und Umgebung, und in dem von diesem Wochenende durfte ich ein paar Tipps abgeben, die hier zu finden sind. Der Newsletter heißt „Im Südwesten“ und man kann ihn kostenlos abonnieren, wenn man „SZ kostenlose Newsletter“ googelt. So, und das muss für heute reichen!!
CAMPACT AKTION GEGEN BJÖRN HÖCKE
Hallo,
ich habe gerade die WeAct-Petition „Wehrhafte Demokratie: Höcke stoppen“ unterzeichnet. Denn: Björn Höcke ist ein wahrhaft gefährlicher Feind der freiheitlichen Demokratie. Doch es gibt eine Möglichkeit, ihn zu stoppen: Die Grundrechtsverwirkung nach Verfassungsartikel 18. Das ist niedrigschwelliger als ein Parteiverbot – und darum realistischer. Damit dürfte Höcke sich nicht mehr wählen lassen.
Bitte unterzeichne auch Du die Petition! Je mehr Menschen dabei sind, desto wahrscheinlicher ist, dass wir mit dieser genialen Idee erfolgreich sind.
https://campact.org/weact-hocke-stoppen-emum
Beste Grüße
Eine Freundin
Elisabeth Kabatek bloggt 