Rückschau Filmabende und neue Termine!

Nein, einfach waren sie nicht, die beiden Filmabende zum Konflikt Israel-Palästina. Auch die Moderation war weitaus schwieriger als eine Lesung. Aber die sehenswerten Filme von Marcus Vetter haben das Publikum tief beeindruckt.

In den beiden Filmen „Nach der Stille“ und „Das Herz von Jenin“ geht es um Versöhnung. Die scheint im Moment weit entfernt, nach den Hiobsbotschaften diese Woche – will Trump seinen nächsten Golfplatz jetzt im Gaza-Streifen anlegen?? – umso mehr. Und doch zeigen diese Filme, was möglich ist, wenn Menschen den Kreis der Gewalt durchbrechen, anstatt auf Rache zu sinnen. In „Nach der Stille“ geht es um die Israelin Yäel, deren Mann von einem Selbstmordattentäter aus Jenin im Westjordanland getötet wird, und die die Familie des Attentäters besucht. Das Gespräch zwischen der Mutter des Attentäters und Yael brachte viele zum Weinen – auch der Film „Das Herz von Jenin“ ließ das Publikum tief bewegt zurück. „Dieses Kind hatte nie eine Chance, sein Leben zu leben“, sagt der Palästinenser Ismael Khatib, dessen Sohn von einem israelischen Soldaten in Jenin getötet wird, weil der dessen Spielzeugwaffe für eine Kalashnikov hält. Nach dem tragischen Tod seines 12jährigen Sohnes spendet Ismael die Organe seines Sohnes an israelische Kinder. Der Film verfolgt die Begegnung Ismaels mit diesen Kindern und ihren Familien. Das tut an manchen Stellen beim Zuschauen weh – wenn der orthodoxe jüdische Familienvater sich doch sehr schwer damit tut, dass die neue Niere seiner kleinen Tochter von einem Muslim stammt. Die Filme der „Trilogie der Hoffnung“ von Marcus Vetter (der 3. Teil heißt „Cinema Jenin“) können übrigens auf seiner Homepage abgerufen werden als video on demand: https://marcus-vetter.com/marcus-vetter-de.

Stichwort spenden: Das benötigen die Menschen im Gazastreifen im Moment mehr denn je. Hilfsorganisationen wie Brot für die Welt oder Oxfam versuchen, den Menschen, die ihre Häuser nicht mehr wiederfinden und an Hunger und mangelnder medizinischer Versorgung leiden – 2.500 Kinder sind vom Tod bedroht, sagt das UN-Flüchtlingswerk – zu helfen. Das wird alles noch viel dramatischer werden, nachdem Donald Trump quasi aus der weltweiten Entwicklungshilfe ausgestiegen ist. 42 Prozent des Gesamtbudgets für Entwicklungshilfe im Rahmen der Vereinten Nationen kamen bisher aus den USA – und jetzt fehlt dieses Geld von einem Tag auf den anderen, mit katastrophalen Folgen für die Länder, in denen es dringend gebraucht würde. Deswegen gilt es, die Hilfsorganisation des Vertrauens zu unterstützen!

Gerade jetzt stelle ich fest, wie wichtig es ist, für ein paar Stunden aus dem Weltendrama auszusteigen, und wieviel Spaß die Leute bei Veranstaltungen haben. So zum Beispiel in Künzelsau. Da hatte mich die aus Dresden stammende Bibliothekarin der Stadtbücherei zu einer Lesung aus „Schwäbisch für Engel“ eingeladen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass man in Künzelsau mitten in Hohenlohe kein Schwäbisch spricht, sondern Fränkisch. Es war am Ende jedoch ziemlich egal, es führte eher zu allgemeinem großen Vergnügen. Die Lesung in Künzelsau mit einem Besuch in einem der Würth-Museen zu koppeln, nämlich das Museum Würth 2, das der Schraubenkönig seiner Frau Carmen gewidmet hat (nicht schlecht, wenn man die Milliarden rechnet, die da an Kunst ausgestellt sind…) erwies sich als äußerst lohnenswerte Idee. Unfassbar, was da so zusammengetragen wurde – nicht zuletzt ein Wiedersehen mit Gabriele Münter, die ich für mich am Jahresende in Murnau entdeckt habe.

Wer also ein wenig aus dem düsteren Weltgeschehen mit durchgeknallten Trumps und Technotycoons entfliehen will, der ist herzlich eingeladen! Und zwar am

  • Valentinstag, 14.2., „Schwäbisch für Engel“ in Herrenberg-Kayh bei der VHS
  • Kabarett mit Kabatek, Sonntag, 16.2., 11 Uhr, Stadtbücherei Weilimdorf, nicht nur mit Kabatek, sondern auch mit Musik von Ilona Nowak, unbedingt vorher anmelden reservierung@kulturkreis-weilimdorf.de!
  • Mundart-Stammtisch beim Dinkelacker in der Tübinger Straße in Stuttgart, Mittwoch, 19. Februar, 19 Uhr, Lesung aus „Schwäbisch für Engel“ und „Duden Schwäbisch“, bitte anmelden: vorstand@mund-art.de. Offen für alle!
  • und noch ein kurzfristig hereingekommener Termin: Kabarett bei den Galgenstricken in Esslingen am Samstag, 5. April!

Alle Details unter http://www.e-kabatek.de!

Hinterlasse einen Kommentar