Strafarbeit wegen Schwäbisch

In meiner letzten Kolumne in der „Stuttgarter Zeitung“ ging es darum, dass ich auf dem Gymi immer wieder das Gefühl hatte, wegen meinem Schwäbisch ausgelacht zu werden. Daraufhin bekam ich eine interessante Zuschrift…

Der Ostfilderner Künstler Klaus Illi musste als Kind eine Strafarbeit schreiben: „Ich darf nicht schwäbisch reden.“ Und zwar von einem Lehrer, der selber Schwäbisch schwätzte! Unfassbar, oder? Die ganze Geschichte ist sogar im „Spiegel“ dokumentiert, weshalb ich hier auch davon berichten kann. Wer es nachlesen will, hier:

https://www.klaus-illi.de/works-on-paper/schwaebische-strafen/

Danke an Herrn Illi, dass er seine Geschichte mit mir geteilt hat.

Unser Auftritt im Renitenztheater naht, und da werden wir mal schauen, wie man auf Schwäbisch über die Liebe reden kann! Schwaben und die Liebe, geht das überhaupt zusammen? Wer einen kleinen Vorgeschmack haben will, hier ein sehr kurzes Youtube-Video, das seit gestern Abend schon fast 1300 mal angeklickt worden ist (was will uns das sagen?)

Karten für den 15. Mai im Renitenz hier!

https://www.reservix.de/tickets-elisabeth-kabatek-ilona-nowak-schwaebisch-lieben-ein-experiment-in-stuttgart-renitenztheater-am-15-5-2025/e2346652

Außerdem freue ich mich schon auf den Juni, weil da wird es in einer Weinhandlung in Weilimdorf ein schwäbisches Quiz geben, zu dem man sich allein oder als Team anmelden kann. Es gibt viele einfache, aber auch knifflige Fragen zu Stuttgart, Schwäbisch etc., und dazwischen Kabarett-Einlagen. Das wird nett, lustig und lehrreich! Termin ist Donnerstag, der 6. Juni, hier gibt es Karten:

https://www.70469r.de/termine/kultur-wein-6z9cf-yg9bf

Zum Abschluss noch eine kleine Geschichte aus dem echten Leben.

Wird Deutschland jetzt digital? So lautete die Schlagzeile von t-online vor ein paar Tagen. Da musste ich ein wenig müde gähnen. Ich hatte nämlich gerade zweieinhalb Stunden im Bürgerbüro in Stuttgart-Weilimdorf verbracht, um einen neuen Reisepass zu beantragen (in Zukunft wird das vermutlich noch länger dauern, weil man nämlich die Fotos im Bürgerbüro machen lassen muss!!). Das ist so unfassbar digital:

7:50 Uhr. Draußen vor dem Bezirksrathaus Stuttgart-Weilimdorf stehen bereits 25 Personen.

8:00 Uhr. Die Tür geht auf. Ich überhole eine Frau mit Kinderwagen und arbeite mich auf Position 25 vor. Ich ergattere ein Papiernümmerchen.

8:15 Uhr. Der erste Schalter öffnet. Die Nummer 1 wird angezeigt.

9.00 Uhr. Der erste Schalter ist geöffnet. Ein weiterer hat leider nicht aufgemacht. Wir sind bei Nummer 7.

9.30 Uhr. Wir sind immer noch bei Nummer 7.

10:00 Uhr. Der Stuhl ist hart. Wir sind bei Nummer 24.

10.15 Uhr. Die Nummer 25 wird aufgerufen! Unfassbar!

Ich betrete das Bürgerbüro. Mir wird ein Papierformular ausgehändigt, das ich schon längst hätte vor der Tür ausfüllen können. Es werden Fingerabdrücke abgenommen, 70 Euro entrichtet. Auf die Frage, warum man keine digitalen Termine machen kann, lautet die Antwort:

„Mir hend’s Sischdem drfir net. Mir dädads au liebr mit digitale Termine macha.“

Können wir bitte alle zusammenlegen, damit die Stadt Stuttgart DAS SYSTEM kaufen kann?? Marburg hat es schon. Mein Neffe hat am selben Tag einen Pass beantragt. Er hat dafür sieben Minuten gebraucht. Hören Sie mich schluchzen??

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