Schönes Wetter für Stadtrundgänge, und jede Menge Bühnenzauber

Am Wochenende wird das Wetter schön bleiben, perfekt also, um abends, wenn es nicht mehr so heiß ist, durch die Stadt zu streifen.

Gelegenheit dazu gibt’s am kommenden Freitagabend bei der Stadtführung „Auf den Spuren von Pipeline Praetorius“, die um 18 Uhr am Feuersee im Stuttgarter Westen beginnt. Eine unterhaltsame, gut zweistündige Tour zu den Schauplätzen der Romane „Laugenweckle zum Frühstück“ ff., mit Geplauder aus dem Nähkästchen und ein paar Überraschungen. Mehr Infos und Buchung über Stuttgart Marketing, Tel. 0711 – 22 28-0, oder direkt unter https://www.stuttgart-tourist.de/e-auf-den-spuren-von-pipeline-praetorius.

Gleich nach Ende der Führung renne ich dann von der Johanneskirche endlich mal wieder ins „Theater der Altstadt“ zur Premiere von „Harold und Maude.“ Ich bin schon sehr gespannt, wie der Kultfilm von Regisseur Hal Ashby aus dem Jahre 1971, den ich früher unzählige Male auf unserem Videorekorder gesehen habe, im Theater umgesetzt wird, und ob auch die Musik von Cat Stevens zu hören sein wird. Der Song „If you want to sing out, sing out“, ist schließlich genauso Kult wie der Film, in dem der junge Harold, der einen ausgeprägten Hang zum Morbiden hat, über die beinahe 80jährige Maude die Freude am Leben entdeckt. Eine Paraderolle für Susanne Heydenreich, da kann man schon einmal sicher sein!

Eine weitere Tour gibt es gleich am Samstagabend, und wer noch nie beim Teehaus im Weißenburgpark am Stuttgarter Bopser den Sonnenuntergang erlebt hat, sollte sich diese Stäffeletour nicht entgehen lassen. Auf versteckten Wegen geht es vom Marienplatz hinauf zum Haigst und dann weiter zum Teehaus, mit vielen Geschichten zu Mammutbäumen, Friedrich Schiller und Stuttgarter Besonderheiten wie dem „Bauwich.“ Beginn ist um 18.30 Uhr, Ausführliche Beschreibung und Buchung über die VHS Filderstadt, Kursnr. X 1028 oder direkt hier:

https://www.vhs-filderstadt.de/kurssuche/kurs/Stuttgart-fuer-Flaneure-Staeffelefuehrung/X1028

von links hinten: Mentalgenie Yann Yuro, Elisabeth Kabatek, Zauberer Cody Stone, Mathias Schwardt, Topas und Comedian Nils Heinrich. Foto: Roland Mahr

Schon lange nicht mehr so viel Spaß hatte ich wie mit den Kollegen oben im Bild bei der „Froggy Night“ von Zauberer Topas im Renitenztheater. Unter dem Motto „Magic Words“ wurde da viel gezaubert, gesungen, gelacht und musiziert, und anschließend gab es ein sehr nettes Zusammensein bei Pizza & Pasta im Ristorante „Commedia.“ Ein toller Abend, mit sehr viel Aufregung, schließlich musste ich einen kurz zuvor mit Topas einstudierten Zaubertrick auf die Bühne bringen. Der hat erstaunlicherweise geklappt! Wer die „Froggy Night“ noch erleben möchte, muss sich sputen, es gibt nur noch eine am 13. Juli, und Stargast ist natürlich Sebastian Weingarten, der scheidende Intendant des Renitenz-Theaters.

Viel Zauberei gibt es auch im Schauspielhaus Stuttgart bei Shakespeares „Der Sturm.“ Der Zauberer Prospero, früher der Herzog von Mailand, lebt mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel, auf der er 12 Jahre zuvor als Schiffbrüchiger gestrandet ist, nachdem ihn seine Familie elegant loswerden wollte. Ebendiese Familie strandet nun mittels Prosperos Zauberkünsten ihrerseits auf der Insel, und nun beginnt ein Verwirr- und Suchspiel im besten Shakespear’schen Sinne. Im Schauspielhaus Stuttgart beginnt die Vorstellung damit, dass ein großes Segel auf die Bühne kracht, was Erinnerungen weckt an den schlimmen Gewittersturm vor gut zwei Jahren, als das Bronzedach der Oper heruntergerissen wurde und wie durch ein Wunder niemand verletzt wurde. Natürlich denken deshalb alle Zuschauer, das sei Absicht mit dem Segel, und als das Publikum aus dem Saal gescheucht wird, erhebt es sich nur zögerlich, weil es glaubt, das sei Teil der Inszenierung. Nein, ist es nicht, und eine halbe Stunde später beginnt die Vorstellung noch einmal von vorne. Unterhaltsam, gut gespielt (vor allem Sylvana Krappatsch als sehr schnodderiger und luftiger Luftgeist Ariel), mit tollem Bühnenbild, aber lange nicht so berührend wie der „Don Carlos“. Zu viel Gedöns, zu wenig Schauspiel für mein Empfinden.

Viel Gedöns gab es auch in Ludwigsburg bei den Schlossfestspielen. Dort wurde das legendäre Tanztheaterstück „Vollmond“ von Pina Bausch gezeigt, und weil die Nachfrage so groß war, wurde die Generalprobe ruckzuck zur Vorstellung erklärt. Tickets für 25 Euro, da kann der Schwabe nicht meckern, zumal die Generalprobe von einer „richtigen“ Vorstellung nicht zu unterscheiden war. „Vollmond“, das ist eine echte Herausforderung für das Tanzensemble, aber auch für das Publikum. Im Prinzip geht es um Paarbeziehungen, aber dabei wird nicht nur getanzt, sondern auch gespielt und gesprochen, und es werden sehr viele sehr elegante Kleider sehr nass. Großartig getanzt und interpretiert, aber irgendwann wird einem der „wilde Wasserrausch“ dann doch zu viel. Und vielleicht passt das Stück von 2006 mit seinem extrem hohen Wasserverbrauch auch nicht mehr richtig in die Zeit. Auf- und anregend war es in jedem Fall.

Und nicht vergessen, das schwäbische Kabarett kommt auch zum runden Geburtstag zu Ihnen nach Hause, oder zum Sommerfest der Kirchengemeinde, oder zum Hasenzüchterverein. Wir (Ilona Nowak & ich) können alles. Sogar Hochdeutsch. Bei Interesse einfach das Kontaktformular auf der Homepage http://www.e-kabatek.de ausfüllen. Den nächsten öffentlichen Auftritt (solo) gibt es dann erst am 26. Juli beim Kulturbiotop der ev. Kirchengemeinde Stuttgart-West in der Rosenbergstraße. Dauert noch.

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